Schimmelmann, Charlotte

Charlotte Schimmelmann 1757 – 1816

Charlotte Schimmelmann, Foto:Jürgen Jobst, Schloss Ahrensburg

Magdalene Charlotte Hedevig Schubart kam in Borgestad in Norwegen am 10. August 1757 auf die Welt. Ihre Herkunft ebnete ihr den Weg dafür, dass sie in führenden Kreisen verkehren und eine aufgeschlossene Einstellung zu Kunst und Politik entwickeln können würde. Nach dem frühen Tod ihres Vaters, des deutschen Oberstleutnants Carl Rudolf Schubart (1714-1759), zog ihre Mutter, die norwegische Komtesse Inger Løvenskjold (1732-1808), mit ihren drei Kindern zu Verwandten nach Gut Løvenborg bei Holbæk in Dänemark. Dort genoss Charlotte eine absolut vorzügliche Ausbildung, so dass sie später Deutsch, Französisch und Dänisch beherrschte sowie weitere europäische Sprachen las und intellektuelle Auseinandersetzungen genoss.

Am 25. Mai 1782 heiratete sie den Witwer Graf Heinrich Ernst Schimmelmann. Im Schimmelmannschen Palais in der Bredgade (heute Odd Fellow Palæet) und der Sommerresidenz in Sølyst in Klampenborg verkehrte wie selbstverständlich die gesamte dänische Kulturelite. Z.B. fanden Oehlenschläger, Baggesen, Ingemann, H.C. Ørsted, Thorvaldsen und Schack Staffeldt in Charlotte Schimmelmann eine wichtige Förderin und eine Gestalterin anregender Salonkultur in bester europäischer Tradition. Zu Friedrich Schillers Ehefrau, Charlotte, hatte sie über Jahre einen regen Briefkontakt. Dass Schillers zweiter Sohn auf den Namen Ernst getauft wurde – nach seinem Taufpaten, Ernst Schimmelmann, ist ein Dank für die wichtige finanzielle Unterstützung des Dichters von den Kopenhagener Mäzenen. Interessant ist auch, dass Schillers Idee von der ästhetischen Erziehung des Menschengeschlechts, wo Pflicht und Neigung mit einander im Einklang sind, für Charlotte Schimmelmann ein Leitfaden in der Erziehung ihrer Pflegetöchter Louise und Josephine war.

Als Danoise de coeur nahm Charlotte Schimmelmann während der Napoleonischen Kriege eine Position zugunsten Englands ein – im Gegensatz zur Außenpolitik des Königs. Die negativen Konsequenzen dieser Politik bestätigten ihr politisches Gespür.

Charlotte Schimmelmann starb mit 59 Jahren am 2. Dezember 1816. So aufwendig und extrovertiert ihr Lebensstil auch gewesen war, die Beisetzung fand auf ihren Wunsch im engsten Kreise in den Grabkapellen von Sankt Petri statt. Ihr mit schwarzem Samt bekleideter Sarg steht in den Grabkapellen der Sankt Petri Kirche. (LINK zu der NISCHE in den Grabkapellen)

Claudia Hoffmann Dose