Ausflug des Gemeindevereins nach Køge

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Das war ein rundum schöner und hoch interessanter Ausflug, mit dem am 6. Oktober Mechthild van der Leeden Mitglieder des Gemeindevereins überraschte. Unser Ziel war die seeländische Hafenstadt Køge, 40 km von Kopenhagen entfernt und Zentrum der gleichnamigen Kommune.

An einem windigen und sonnenbeschienenen Tag trafen wir uns unter dem mächtigen Turm (43 Meter hoch) der Sct. Nicolai-Kirche, der ca. 1324 erbaut wurde und lange Zeit an seiner Ostseite den Seeleuten in der Køge-Bucht als “Feuerleuchte” diente. Eine kundige Führerin erschloss uns den Kirchenraum mit seinem Inventar als besonderen Erlebnisort. Imposant wirkt das Kircheninnere (57 Meter lang, 23 Meter breit), wo bis heute 104 Stuhlreihen stehen, die 1624 zum 300jährigen Jubiläum der Kirche in Auftrag gegeben wurden. Die in den 60er Jahren installierte Hauptorgel ist mit 2.370 Pfeifen bestückt. Zahlreiche Epitaphe zeugen von den Menschen, die an diesem Ort gebetet und Gottes Segen empfangen haben, Køger Bürger deren spirituelle Heimat der christliche Glaube war. Seit seinen Anfängen übermittelte der Kirchenbau religiöse Botschaften. So auch in der Køger Kirche. Zwei “Kleinode” sind dabei hervorzuheben: die ebenfalls 1624 von einem örtlichen Tischlermeister angefertigte Kanzel, über die sich in drei Etagen ein kunstvoller Lauthimmel erhebt, und das Retabel des Altars (1652) mit einem überaus reichhaltigen Bildprogramm, in dessen Mittelpunkt ein segnender Christus Tischgemeinschaft mit seinen Jüngern hält.

Wen wundert’s, dass diese schöne Kirche, in der vier Pastoren tätig sind, weit über die Region hinaus für Brautpaare eine attraktive Hochzeitskirche ist?

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche nahmen wir im “Kos-Museum für Kunst” einen Imbiss ein und erlebten anschließend in einem großen Ausstellungsraum des Museums einen weiteren Höhepunkt unseres Ausfluges. Präsentiert wurden die großflächigen Kartons des dänischen Künstlers Bjørn Nørgaard, der auf großgestalteten Bildflächen eine der größten Darstellungen der 1000jährigen Geschichte Dänemarks abbildet. Sie dienten als Vorlagen für die siebzehn neuen Gobelins für den Rittersaal von Schloss Christiansborg in Kopenhagen, die in den 90er Jahren in französischen Gobelinmanufakturen gewebt worden sind. Epochen und Zeitläufe von Kriegen und Friedenszeiten, in Teilen auch über die Geschichte Dänemarks hinaus, sind verschiedenen Themenfeldern zugeordnet: “Die Wikingerzeit”, “Die Reformation”, “Frühes oder Spätes Mittelalter”, “Die Gegenwart”. Die collageartig mit zahlreichen geschichtlichen Details gestalteten Kartons regten uns lebhaft an, geschichtliche Ereignisse zu identifizieren und vertieften unsere Kenntnisse über nationale und kulturelle Wurzeln Dänemarks.

Es war ein rundum gelungener Tagesausflug nach Køge, für den wir Teilnehmenden Mechthild noch einmal unseren herzlichen Dank aussprechen möchten.
Hartmut Keitel