Peter mit dem Hahn
Skulptur „Peter mit dem Hahn“ – Neues vom Gebäudebeauftragten
Wer ist das eigentlich der neue „Mitbewohner“ auf dem Kirchhof/Schulhof? Woher kommt die Skulptur? Viele Kinder der Sankt Petri Schule, Passanten und Gottesdienstbesucher haben uns dies in der letzten Zeit gefragt. Hier nun könnt Ihr die Informationen zu der Skulptur „Peter mit dem Hahn“ nachlesen.
1. Der Bildhauer – Das Original und die Kopie
Die Skulptur „Peter mit dem Hahn“ wurde 1924 von dem dänischen Bildhauer Henrik Starcke in Granit geschaffen und befindet sich in der Kastrupgårdsamling. Das Exemplar, was jetzt auf dem Kirchhof der Sankt Petri Kirche steht, ist eine Kopie, die 1966 in Faxe Kalk und Kunststein gehauen wurde. Das Monument (die Kopie) ist im Besitz von Henrik Starckes Erben, die es bei der Stadt Kopenhagen deponiert haben. Es stand viele Jahre bei der Jagtvejens Skole, wo es wegen Bauarbeiten entfernt werden musste. 2010 wurde es restauriert, und Kopenhagen hat SLKS (Schloss- und Liegenschaftverwaltung) vorgeschlagen, die Skulptur bei der Sankt Petri Kirche aufzustellen. Das geschah 2011, wo die Skulptur jetzt am Nordgiebel des Turmes steht.
2. „Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.“ – Der biblische Hintergrund
Die Skulptur zeigt Petrus wie er den Hahn in Händen hält. Der Schnabel des Hahnes ist weit aufgerissen. Der Hahn schreit bzw. kräht und Petrus tut unbeteiligt. Petrus schaut einfach geradeaus, ohne die Miene zu verziehen, ohne auf das Rufen des Hahnes zu reagieren. Er drückt mit seiner Haltung das aus, was Jesus ihm vorhergesagt hat: Ich gehöre nicht dazu!
Und hier könnt ihr auch die entsprechenden Abschnitte aus der Bibel lesen:
Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus (Matthäusevangelium 26,33-35) 33 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir. 34 Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 35 Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte, will ich dich nicht verleugnen. Das gleiche sagten auch alle Jünger.
Die Verleugnung des Petrus (Matthäus 26,69-75) Petrus aber saß draußen im Hof; da trat eine Magd zu ihm und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa. 70 Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. 71 Als er aber hinausging in die Torhalle, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth. 72 Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen nicht. 73 Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von denen, denn deine Sprache verrät dich. 74 Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. 75 Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
3. Der Bildhauer und seine bekanntesten Werke
Henrik Starcke (16. April 1899 in Frederiksberg – 5. Juni 1973) hatte ursprünglich bis 1924 auf der Kunstakademie in Kopenhagen Malerkunst studiert, aber er fand als Bildhauer seine eigene Ausdrucksform. Sein Material war oft untraditionell und überraschend. Auch sein Stil, den man vielleicht phantasiereich und fabulierend nennen kann, war ungewöhnlich. Sein Vater war Professor Carl Nicolai Starcke, ein Bruder des dänischen Politikers Viggo Starcke. Die bekanntesten Werke: 1949 der Dagmarbrunnen, aus Granit, in der Kirchenmauer bei der Sankt Bendts Kirche in Ringsted 1959 ein Löwe, aus Fajancemosaik, bei der Bakkegårdsschule in Gentofte 1960 die vier Winde, aus Kupfer, rostfreiem Stahl und Emaille, vor dem Flughafen Kastrup 1968 Frau mit Vogel, aus Teak, im UNO-Gebäude in New York.
Wulf D. Wätjen und Markus Löwe