Dank & Rückblick auf den Festgottesdienst & Empfang zum 448. Geburtstag – 5.3.2023
Liebe Gemeinde
vielen, vielen Dank!
Das war so ein schöner Geburtstag!
Es ist doch einfach viel schöner, gemeinsam Geburtstag zu haben.
Ich danke dem Dompropst für die Verkündigung des Wortes Gottes von unserer Kanzel, den Musizierenden für den musikalischen Lobpreis Gottes, dem Kindergottesdienstteam für die Ausbreitung der frohen Botschaft an unseren Nachwuchs, dem Gemeinderat für Wort & Tat, dem großartigen PetriTeam für allen Fleiß & alle Liebe zu Sankt Petri.
Und natürlich dem Botschafter für diese lobende, herzliche Geburtstagsansprache, die Ihr im Anhang findet.
Sowie Irene Spranger und Ines Zimmermann für Lesung & Konzert: Voltaire & Friedrich der Große: “Ah! Monseigneur, warum sind Sie ein Fürst?” Eine Freundschaft in Briefen und Musik.
Aber besonders und von ganzem Herzen danke ich Euch, liebe Gemeinde. Dafür, dass Ihr diese Gemeinde durch die Zeiten tragt und mit Eurem Leben lebendig haltet. Sankt Petri ist das Gegenteil eines Museums, es ist voller Leben, Lachen und Miteinander auf dem Weg sein.
Es ist so schön, so eine zugleich traditionsreiche und junge, lebendige Gemeinde zu haben. Und dann nach unter Petri Segen im strahlenden Sonnenschein zu jubilieren 🙂
Im Anhang die Fotos, die Christen dankenswerter Weise gemacht hat, sowie die Rede des Botschafters.
Ich bin voller Dankbarkeit und Glückseligkeit.
Es lebe Sankt Petri hoch.
Auf die nächsten 448 Jahre 😉
Für das Sankt Petri Team
Eure
Rajah
——
“Grußwort von Botschafter Prof. Dr. Pascal Hector
Anlässlich des Gottesdienstes „448 Jahre St. Petri Kopenhagen”
05.03.2023
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Domprobst,
Sehr geehrte Frau Hauptpastorin Dr. Scheepers, liebe Rajah,
Sehr geehrte Damen und Herren,
“Moders navn er en himmelsk lyd,
så vide som bølgen blåner:
moders røst er den spædes fryd
og glæder, når issen gråner.”
Grundtvigs poetische Hommage an die lebenslange Bedeutung der Muttersprache spiegelt eindrücklich wider, was seit nun 448 Jahren ein ausschlaggebender Grund für den Erfolg von St. Petri ist:
Die Möglichkeit, hier in diesen Räumen Deutsch zu sprechen und zu hören.
Wir alle wissen, welche Bedeutung gerade Sprache für unsere Bindung an eine Heimat hat.
Viele der Gemeindemitglieder von St. Petri sind in Dänemark aufgewachsen. Die besondere Bedeutung der deutschen Sprache – ob als Kind oder im hohen Alter – hängt daher ganz besonders mit dieser Kirche und der Schule zusammen.
St. Petri ist auch ein Stück Heimat.
Auch für die Gemeindemitglieder, die im Laufe ihres Lebens nach Dänemark gezogen sind, ob nur für ein paar Jahre oder länger, gilt: Sie wissen, was bereits Goethe erfahren durfte:
„O süße Stimme! Viel willkommener Ton der Muttersprache in einem fremden Lande.”
Auch wenn Dänemark für die allermeisten sicherlich nicht mehr wirklich fremd ist, so ist doch gerade die Möglichkeit, an einem vertrauten Ort die Muttersprache zu hören, von einer ganz besonderen Bedeutung.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Erfolg und die Geschichte von 448 Jahren St. Petri wird aber auch von der Offenheit getragen, die in dieser Kirche gelebt wird.
Offene Arme und offene Herzen gegenüber Neuankömmlingen und neuen Mitgliedern.
Das ist gerade für eine Gemeinde unerlässlich, die auch eine Auslandsgemeinde ist.
Als deutscher Botschafter bedanke ich mich für diese immer hervorragende Aufnahme meiner Landsleute und die geleistete Integrationshilfe für viele Zugezogene.
St. Petri ist aber auch geprägt von einer großen Offenheit gegenüber dem dänischen Umfeld.
Diese Gemeinde hat sich nie abgeschottet, sondern war und ist fest in Dänemark integriert und natürlicher Bestandteil der Folkekirke.
So ist sie seit Jahrhunderten ein Zentrum der deutsch-dänischen Geschichte und Verbundenheit in Kopenhagen.
Diese starke Wechselwirkung sorgt dafür, dass die St. Petri-Gemeinde auf ganz natürliche Weise viele Dänen etwas deutscher und viele Deutsche etwas dänischer macht.
Bereits die Adresse spiegelt dieses bilaterale Wesen auf besondere Weise wider:
Die St. Petri Kirche in der St. Peder Stræde.
Nicht zuletzt beweist die Gemeinde diese Offenheit ebenfalls gegenüber anderen Kirchen, Kulturinstitutionen und Gästen.
Auch als Deutsche Botschaft sind wir der Gemeinde für die immer enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr dankbar.
Es ist wahrlich ein Geschenk, ein solches Zentrum der Sprache und Kultur mit Kirche und Schule hier in Kopenhagen zu wissen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich über die Tradition, alljährlich den Gemeindegeburtstag zu feiern. Bietet sich so doch eine hervorragende Gelegenheit, die Geschichte dieser einzigartigen Institution hervorzuheben.
Es fasziniert immer wieder daran zu denken, wer diese Gemeinde seit König Frederik II, seit 1575, durch die Jahrhunderte geprägt hat und was diese Mauern alles erlebt haben.
Wer auf eine so lange Geschichte zurückblicken kann wie St. Petri, ist sich aber auch bewusst, dass Rückschläge und Katastrophen immer auch ein Teil des Lebens sind und uns alle treffen können.
Neben bedeutungsvollen Männern und Frauen sind Großbrände, Kriege, Epidemien und Seuchen auch Teil der Gemeindegeschichte.
Möglicherweise ist dies auch ein Grund, weshalb die St. Petri-Gemeinde sich durch eine so umfangreichen Hilfsbereitschaft auszeichnet.
Es hat mich zum Beispiel sehr beeindruckt, wie sehr Sie sich in der Hilfe für die Ukraine engagiert haben.
Der menschenverachtende russische Angriffskrieg wütet nun bereits seit mehr als einem Jahr.
Umso wichtiger ist unser Engagement für die Menschen in der Ukraine und ihre Kultur.
Dass ich in den vergangenen Monaten hier in St. Petri gleich zwei große und eindrucksvolle Solidaritätskonzerte erleben durfte, spiegelt genau dieses Engagement wider.
Auch dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit 448 Jahren steht nicht jeder mehr mitten im Leben.
St. Petri aber beweist: Auch mit viereinhalb Jahrhunderten Erfahrung und Tradition kann die Zukunft noch vor einem liegen.
Fast viereinhalb Jahrhunderten, denn der runde Jahrestag liegt ja noch vor uns. Aber 2025 kommt jetzt rasch. Auf dieses große Jubiläum können wir uns jetzt schon freuen und die Vorbereitungen entschlossen in Angriff nehmen.
Ich bin überzeugt: die positive Entwicklung von St. Petri wird sich weiter fortsetzen.
Daher möchte ich Ihnen allen, liebe Gemeindemitglieder, zu 448 Jahren gratulieren.
Sie sind das Rückgrat von St. Petri und des offenen, deutsch-dänischen Zusammenlebens hier im Zentrum Kopenhagens.
Auf das, was Sie hier aufgebaut haben, können Sie zu Recht stolz sein!”