Eine romantische Schönheit

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Eine romantische Schönheit

Beim nächsten Besuch der Sankt Petri Kirche – sei es im Gottesdienst oder zu einem Konzert – lohnt es sich etwas genauer hinzuhören. Denn eine romantische Schönheit wartet dort. Es ist Sankt Petris Orgel, die nach gut 25 Jahren wieder aufgefrischt ist. Die Orgel ist 1938 von der großen deutschen Orgelbaufirma Sauer gebaut worden. Sie steht bei uns am nördlichsten Standort aller Sauerorgeln und ist technisch gesehen in Dänemark eine Unbekannte. Denn sie hat eine elektromechanische Tontraktur. Sie ist das Opus 1578 der Firma Sauer aus Frankfurt a.d. Oder. Die ungefähr ersten tausend Orgeln wurden vom Gründer und einem der führenden Orgelbauer der Romantik, Wilhelm Sauer, gebaut. Seine Nachfolger haben diese Anzahl auf über 2000 gesteigert. Die Orgeln von Wilhelm Sauer werden für ihre exzellenten Materialien, ihre perfekte technische Planung, ihre feine Stimmung, die weite Palette der Tonfarben und die perfekte Mischung der Register gelobt.

Das Instrument von 1938 vereint in sich unterschiedliche Klangwelten und Orgelbaustile. Einerseits verfügt die Orgel über den typisch romantischen Klang der Firma Sauer, andererseits wurden im Sinne der Orgelbewegung auch neobarocke Elemente aufgenommen wie etwa das Rückpositiv, das der eigentlichen Orgel vorgelagert ist und altertümliche Register wie Bärpfeife und Krummhorn. Daher ist die Orgel für Musik der unterschiedlichsten Stilarten und besonders für die Improvisation bestens geeignet.

Die Orgel in Sankt Petri ist groß. Sie hat 42 Register und benötigt, wie jede Schönheit, regelmäßige Zuwendung und Pflege. Und dazu begibt sie sich am besten in fachgerechte Hände. Die Firma Sauer gibt es noch, sie hat noch Ersatzteile für die Orgel und kennt auch unsere Orgel, da sie nach der umfassenden Restaurierung der Kirche in den 1990er Jahren auch die Orgel restauriert hat. Sie kommt dazu auch nahezu jährlich nach Kopenhagen, um die Orgel zu warten. Die Beauftragung der Firma Sauer stellt daher sicher, dass die Komponenten sachgemäß gewartet und nicht durch „technische Äquivalente“ (die aber nicht mit dem Original identisch sind) ersetzt werden. Dass die Orgel technisch ihrem Baujahr 1938 entspricht, ist nicht altmodisch oder vorgestrig, sondern stellt aus denkmalpflegerischer Sicht ein hohes Maß an Authentizität und Erhaltungswerten dar und hilft, diese romantische Schönheit zu bewahren.

Alles beginnt also mit einer gründlichen Reinigung von z.B. Pfeifen, Windladen, Tontraktur, Gehäuse Schwellkasten, Halterungen, Klaviatur und Pedalen. Hinzu kommen das Stimmen der Pfeifen, Reparaturen und Umbaumaßnahmen. Erst danach können sich die zwei Orgelbauer an das Stimmen der Register machen. Dabei haben sie ein sehr effektives System, bei dem der eine mit Hilfe eines Keyboards Register um Register gestimmt hat, während der andere die fertigen Register wieder einbaut. Auf diese Weise führen sie bei der Restaurierung das Rennen gegen die Zeit, denn die Orgel musste zur Kulturnacht wieder einsatzfähig sein. Dass dies gelungen ist, hat besonders unseren Kirchenmusiker Jonathan Sievers gefreut. An diesem Abend hat er Karg-Ehlert, Bach und Buxtehude gespielt und konnte mit seiner Kunst Hunderte von Besuchern im Laufe des Abends an den Klängen dieser erfrischten Schönheit teilhaben lassen.


Slots- und Kulturstyrelsen, die die große Orgelwartung beauftragt hat, hat in der Petri Post 1-2025 dieses umfangreiche Unterfangen detailliert erläutert und gezeigt, wie auch hier fundiertes Handwerk, das Kulturerbe von Sankt Petri zu erhalten, in diesem Fall nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Zuhören.

Links zur PetriPost 1-25

Vielleicht ein Musikstück

W. Sauer | Pipe Organ Map

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