Newsletter im Februar
Liebe Freunde und Freundinnen von Sankt Petri,
gerne berichten wir im Folgenden über das, was vor uns und hinter uns liegt, sowie über das, was uns auf dem Herzen liegt:
1. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Sankt Petri!
Am 20. Februar 1575 schrieb König Friedrich II. in einem offenen Brief, dass er „den lieben, ehrsamen und hochgelehrten Magister Laurids Pedersen als deutschen Prediger angenommen” habe. Kurz darauf – am 31.3.1575 – erhielt der deutsche Schulmeister zu Kopenhagen, Theophilus Naevinus Befehl, mit einigen seiner Schüler an Sonn- und Feiertagen in der deutschen Kirche zu singen. Zeitgleich wurde ihm Geld angewiesen, um dafür ein Gesangbuch auszuarbeiten und drucken zu lassen. 1585 wurde der Gemeinde dann die bis dahin als Glockengiesserei genutzte St. Peders Kirche überlassen. Soweit zurück liegen die Anfänge der Sankt Petri Kirche und Sankt Petri Schule.
Die Sankt Petri Kirche war zuständig für die deutschsprachigen Untertanen des dänischen Königs in der Hauptstadt (auch im Stadtteil Christianshavn gab es eine deutsche Kirche). Dadurch bekam die Sankt Petri Kirche eine besondere Bedeutung. Zu jener Zeit war deutsch die Sprache der Elite des Landes am Hof, sowie in Wirtschaft, Militär und Kultur. Viele bedeutende Persönlichkeiten des dänischen Staates waren deshalb Mitglied dieser Gemeinde (z. B. Griffenfeld, Erik Pontoppidan, Nicolai Eigtved, Henrik Hielmstierne, Heinrich Ernst Graf Schimmelmann, Johann Friedrich Struensee), und einige sind in den benachbarten Grabkapellen bestattet. Die besondere Beziehung der Gemeinde zum Königshaus kommt auch heute noch durch den königlichen Patron zum Ausdruck.
Leider können wir unseren 446. Geburtstag nicht am 28.2. wie geplant mit der Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, feiern. Das holen wir dann im Juni zu unserem Sommerfest nach. Aber wir feiern im kleinen Stil: Jeder Gottesdienstbesucher am 28.2. erhält eine kleine Geburtstagsüberraschung.
2. Einführung des neuen Kirchenrates am 10.1.2021 – herzlichen Glückwunsch!
Die aktuellen Richtlinien besagen, dass wir bis auf Gottesdienste keine physischen Veranstaltungen abhalten dürfen. Für unsere Gottesdienste gilt, dass sie nur 30 Minuten dauern dürfen, es keinen Gemeindegesang geben darf und wir 2m Abstand zueinander halten müssen.
Trotz dieser Einschränkungen konnten wir am 10.1.2021 unseren neuen Kirchenrat einführen, dazu wurde auch im Nordschleswiger berichtet:
https://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark/sankt-petri-hat-einen-neuen-kirchenrat
Eingeführt wurden: Eva-Maria Arntz, Agathe M. Hahn, Ettie Castenskiold, Stefan Reinel, Thore Clausen, Wolfgang Schröder, Christian Derer, Florian Wöller, Sabine Dragsted & Stefan Zahn.
Der neue Vorsitzende des Kirchenrates Stefan Reinel bekam als Geschenk, wie alle anderen „Neuen” auch, neben einer Rose und einer Urkunde noch einen selbst gebackenen Lebkuchen mit dem Abbild der Petri-Kirche. Für Stefan Reinel war der Gottesdienst trotz Einhaltung aller Corona-Regelungen sehr festlich und stimmungsvoll: „Es ist toll, diese traditionsreiche 446-jährige Gemeinschaft mitgestalten und mitleiten zu dürfen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit diesem Team von zehn Ehrenamtlichen und unserer Hauptpastorin bei all unseren wichtigen Aufgaben und Diensten: in der Gemeinde, mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren, in der fantastischen Kirchenmusik, mit den beruflichen Mitarbeitern, in der Schulkommission der Sankt Petri Schule, der weltweit ältesten deutschen Auslandsschule, in der Klosterkommission von Petersens Jomfrukloster, im Kulturzentrum Sankt Petri und in vielen weiteren Bereichen mehr. Dieses Kirchengebäude, die älteste Kirche der Kopenhagener Innenstadt, und unsere Vernetzung in die dänische Gesellschaft, durch den königlichen Patron zum Königshaus, durch die Botschaft, das Goethe-Institut und viele andere mehr, liegen mir persönlich besonders am Herzen.”
3. Predigtsprache(n)gesetz
Schließlich möchten wir Euch noch davon berichten, dass es seit einigen Monaten eine Diskussion um die Predigtsprache(n) in Dänemark gibt.
Der Gesetzesvorschlag sieht vor, dass künftig nur noch auf Dänisch gepredigt werden soll. Inzwischen ist davon die Rede, dass zwar weiterhin in allen möglichen Sprachen gepredigt werden könne, aber jeweils Übersetzungen anzufertigen und einzureichen seien.
Zu diesem Vorschlag haben sich neben vielen anderen die dänischen Bischöfe, die Bischöfe des Grenzlandes, die Konferenz Europäischer Kirchen sowie auch unser Kirchenrat geäußert.
Außerdem sind dazu eine Reihe von Artikeln erscheinen, zuletzt ein ganzes Magazin:
https://graenseforeningen.dk/magasinet-graensen/magasinet-graensen-nr-1-februar-2021
Eine Zusammenstellung vieler Veröffentlichungen zum Thema findet Ihr HIER.
Auf unserer Homepage findet Ihr auch alle aktuellen Informationen zu unseren Gottesdiensten und weiteren Aktivitäten.
Bleibt gesund, im Namen des Sankt Petri Teams
Eure Rajah